IN LANGSAMEN TEMPO ÜBER DIE „PFADE“ DES TRENTINO

Eine Gelegenheit, die erwachende Natur zu entdecken, majestätische Landschaften und die vielen Zeichen des Menschen entlang dieser antiken Straßen zu beobachten, aber auch mit dem Alltag der Menschen in diesen Tälern in Kontakt zu treten.

IN LANGSAMEN TEMPO ÜBER DIE „PFADE“ DES TRENTINO #1
IN LANGSAMEN TEMPO ÜBER DIE „PFADE“ DES TRENTINO #1
IN LANGSAMEN TEMPO ÜBER DIE „PFADE“ DES TRENTINO #2
IN LANGSAMEN TEMPO ÜBER DIE „PFADE“ DES TRENTINO #2
IN LANGSAMEN TEMPO ÜBER DIE „PFADE“ DES TRENTINO #3
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IN LANGSAMEN TEMPO ÜBER DIE „PFADE“ DES TRENTINO #4
IN LANGSAMEN TEMPO ÜBER DIE „PFADE“ DES TRENTINO #4
IN LANGSAMEN TEMPO ÜBER DIE „PFADE“ DES TRENTINO #5
IN LANGSAMEN TEMPO ÜBER DIE „PFADE“ DES TRENTINO #5

Einige Täler des Trentino werden von verschiedenen Pfaden durchquert, weltliche und geistliche zugleich, manche sogar von „europäischer“ Bedeutung, die ihren Ursprung im Herzen des alten Kontinents haben. Sie können das ganze Jahr über besucht werden, aber der Zeitraum von Frühling bis Herbst eignet sich definitiv am besten, um die charakteristischsten Eigenschaften der jeweiligen Gebiete und der Natur, die alle Reisenden begrüßt, zu entdecken.

 

San Vili

Hier wird die Idee bekräftigt, dass der Berg als alternative Dimension des Lebens, der Erfahrungen und der Freiheit nicht auf 1500 Metern beginnt, sondern sich zumindest im Trentino aus der städtischen Dimension der Täler entwickelt. Aus diesem Grund wurde der Wanderweg Sentiero San Vili geboren, eine Route, die Trient mit Madonna di Campiglio und das Etschtal mit den Brentner Dolomiten verbindet, entlang alternativer Wege (antike Pfade und neue Radwege), die von der Stadt in die Berge führen.

Die Wege erstrecken sich über etwa 100 Kilometer, größtenteils auf der antiken Straße. Diese sollen der Tradition nach wahrscheinlich im Jahr 405 n. Chr. Vigilius, der Bischof von Trient, und nach seinem Martyrium im Val Rendena seine sterblichen Überreste beschritten haben. Der 1988 vom Alpiner Verein SAT (Società degli Alpinisti Tridentini) entworfene Weg führt in Richtung der Tallandschaften Giudicarie und Rendena. Dabei werden Felder und Forststraßen durchquert und Wege auf malerischen Böschungen und Passagen durch alte Dörfer entdeckt, die im Vergleich zu den großen Touristenzielen oft wenig bekannt und abgelegen sind, aber den Wanderbegeisterten einen wichtigen kulturellen Einblick und die Möglichkeit geben, mit den Einheimischen zu interagieren.

Idealer Ausgangspunkt der Wanderung ist Piazza Duomo in Trient. Hier befindet sich die romanische Kathedrale, in der die sterblichen Überreste des Schutzpatrons der Stadt, dem Bischof, der den Märtyrertod gestorben ist, aufbewahrt werden. Im Norden der Stadt überquert man die Bastion des Sorasàss und betritt das Gebiet Valle dei Laghi. Von hier aus geht es in Richtung der südlichen Hänge der Brentner Dolomiten; man durchquert Vezzano und Banale und steigt bis zum verlassenen Dorf Iròn und zum Passo Daone hinauf. Man erreicht dann die Talebene des mittleren und oberen Val Rendena und gelangt bis nach Carisolo und schließlich bis nach Madonna di Campiglio, entlang der alten Straße aus dem Jahr 1875.

Im Jahr 2013 wurde die Strecke von der Kommission für SAT-Wanderwege überarbeitet und es wurden zwei neuen Routen vorgeschlagen: ein „hohe“ (110 km) Route, die praktisch der ursprünglichen Strecke entspricht und sich mit ihren anspruchsvolleren Höhenunterschieden für gut trainierte Wanderprofis eignet, und eine „niedrige“ (106 km) Route, die einfacher zu meistern und besser mit den verfügbaren Stützpunkten verbunden ist. Es handelt sich um teilweise getrennte und teilweise übereinstimmende Strecken. Die erste Strecke ist dabei in fünf und die zweite in fünf bis sieben Etappen unterteilt. Wie für die berühmtesten Fernwanderwege Europas wurden auch für den Pilgerweg von San Vili ein Logo und ein Wanderpass vorbereitet, in dem die entsprechenden Stempel Platz finden. www.camminosanvili.it

 

 

Der Jakobsweg der Anaunia

Am Ende des 15. Jahrhunderts sollen sich einer nicht dokumentierte, aber in mehreren Fresken an verschiedenen Kultstätten des Nonstals beschriebenen Geschichte nach einige Familienoberhäupter der Gemeinde Fondo als Gelübde nach Santiago di Compostela aufgemacht haben. Sie und ihre engsten Familienangehörigen waren von der Pestepidemie 1482 verschont geblieben. Der Jakobsweg der Anaunia macht es möglich, die Erfahrung der Wallfahrt zu erleben. Dabei werden die Basilika der Heiligen Märtyrer von Sanzeno und das Heiligtum von San Romedio über einen Weg in sieben Etappen verbunden, der beide Seiten des Tals berührt. Es werden zwei Rundwege angeboten: ein kurzer Weg in 3 Etappen mit ca. 60 km und der komplette Weg in 7 Etappen mit ca. 160 km. Dabei wechseln sich Landstraßen in Wäldern und Apfelplantagen, aber auch Straßen, die in die Bauerndörfer des Tals führen, ab. Ausgangs- und Zielpunkt ist das religiöse Herz des Nonstals: das Dorf Sanzeno. Hier starben 397 n. Chr. die aus Kappadokien stammenden christlichen Märtyrer Sisinius, Martyrius und Alexander, die der Bischof von Trient, Vigilius gesandt hatte, um die Bevölkerung des Gebiets Valli del Noce zu missionieren. Die Route ist für alle geeignet, es gibt keine gefährlichen Streckenabschnitte, aber es ist ein wenig Training erforderlich; die Strecke ist vollständig mit einer Beschilderung versehen, die eine stilisierte Muschel und einen gelben Pfeil zeigt.

Auch die Via Vigilius ist eine Route in Etappen, die von der Figur des Märtyrerbischofs aus dem Trentino inspiriert ist und sich zwischen dem Vigiljoch oberhalb von Lana (BZ) und Trient schlängelt. Es handelt sich um einen Weg, der die Südtiroler und die Trentiner Kultur verbindet. Die Vielfalt der beiden Kulturen, die besonders zwischen St. Felix und Tret hervorgehoben werden, ist dabei eine große Bereicherung.

 

Der Weg des Heiligen Rocco – Vallagarina

Der Weg des Heiligen Rocco im unteren Trentino vereint die verschiedenen Kapitelle in den Gemeinden Mori, Ronzo-Chienis und Brentonico, die dem Schutzpatron gewidmet sind, der gegen Pandemien und von Freiwilligen sowie von Pilgern und Pilgerinnen angerufen wird. Der Pilgerweg entwickelt sich zwischen dem Val di Gresta und der Hochebene von Brentonico. Die Gebiete des Lagertals haben sich der Landschaftspflege und einer nachhaltigen Landwirtschaft verschrieben und Geschichte, Kultur und Natur entlang alter Wege und kleiner und einladender Dörfer miteinander verflochten. Geboren aus der Intuition von zwei Einwohnern des Territoriums, ist dieser Weg ein Gemeinschaftsprojekt, das sofort angenommen und zusammen mit dem SAT-Verein in Mori entwickelt wurde. Es handelt sich um eine sichere Route, die das ganze Jahr über genutzt werden kann und auf der sich unbefestigte Wege und asphaltierte Straßen abwechseln. Die Gesamtlänge beträgt 70 km, aufgeteilt in 5 Etappen mit Start und Ziel in Mori. www.camminosanrocco.it

 

In jeder Region Italiens kann man einen Pilgerweg des seligen Frassati finden, den der Verein CAI (Club Alpino Italiano) Pier Giorgio Frassati gewidmet hat, dem seliggesprochenen Bergliebhaber aus dem Piemont, der 1925 im Alter von nur 24 Jahren verstorben ist.

Der Pilgerweg des seligen Frassati in Trentino, der im Juli 2011 eingeweiht wurde, ist der längste von allen und entwickelt sich zwischen dem Heiligtum der Madonna delle Grazie in Arco und dem Heiligtum von San Romedio im Nonstal. Der vom Verein SAT konzipierte und realisierte Weg besteht aus sieben Etappen. Ohne technische Schwierigkeiten kann er fast das ganze Jahr über genutzt werden. www.sat.tn.it/sentiero-frassati/

 

Die Via Romea Germanica, die kürzlich vom Europarat als „Europäische Kulturroute“ anerkannt wurde, entstand aus dem Wunsch verschiedener Regionen, den Weg wiederzubeleben, den der Abt Albert von Stade 1200 in seinem Pilgerreisetagebuch beschrieb. Der Weg verfügt daher über ein solides historisches Fundament und zeichnet die von ihm genannten Orte nach. Heute handelt es sich um einen perfekt ausgeschilderten Weg, der in seiner Gesamtheit (2200 Kilometer) in mehreren Etappen zurückgelegt werden kann. Die Via Romea Germanica führt über den Brennerpass nach Italien, durchquert Südtirol und erreicht dann Trient. Sie führt in Richtung Suganertal und weiter nach Bassano del Grappa und Padua.

 

Das Gebiet des Trentino wird schließlich vom Europäischen Fernwanderweg E5 durchquert, der von der Pointe du Raz in der Bretagne über Frankreich, die Schweiz, Deutschland und Österreich nach Venedig führt. Der Trentiner Abschnitt erstreckt sich zwischen Cembratal, Fersental, Suganertal, Vezzena-Hochebene, Lavarone und Folgaria, Pasubio und der Caregagruppe der Kleinen Dolomiten.

 

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