FRÜHLING AM SEEUFER

Die Sonne beginnt, die Tage zu wärmen, die immer länger und heller werden, während sich in der Luft neue Düfte ausbreiten und die Landschaft wieder mit lebhaften Farben getüpfelt ist. So kündigt sich der Frühling an den Seen im Trentino an. Der Gardasee präsentiert sich hierbei mit seiner faszinierenden, wieder erwachenden mediterranen Natur: Genießen Sie die Farben und Düfte an den Stränden und Wanderwegen durch die Berge, die das Becken zwischen Riva del Garda, Torbole und Arco umgeben. Die Landschaft des Gardasees im Trentino ist zuallererst aus der Höhe zu bewundern und die beste Perspektive hierfür bieten die Belvederes rund um den Ortskern von Nago, um dasselbe Gefühl zu empfinden, das Johann Wolfgang von Goethe 1786 bei diesem Anblick erlebte, als er aus dem Tal von Santa Lucia, umgeben von den Farben und Essenzen einer üppigen Natur, nach Torbole hinab stieg. Aber noch bewegender ist es, all dies vom Wasser aus zu erleben, auf einem Surfbrett oder an Bord eines Segelboots, getrieben von den Böen von Ora oder Pelèr, den Gardasee-Winden, die Segelsportlern gut bekannt sind.

Alle wichtigen Outdoor-Aktivitäten werden hier mit der Natur geteilt: Man wandert und fährt mit dem Rad durch die Olivenbäume und die Steineichen-Macchia und genießt dabei das Panorama des großen Sees mit Hunderten von bunten Segeln. Einfache Wanderungen wie die über den Uferweg von Torbole nach Riva schenken wirklich besondere Emotionen und Aussichten auf die Landschaft. Von Pregasina führt ein einfacher Wanderweg zum Belvedere Punta Larici über dem See. Pflanzenarten mit intensiven Düften begleiten uns auch auf den Wanderwegen des Monte Brione, dem Schutzgebiet zwischen Torbole und Riva del Garda, in dem 20 verschiedene Orchideenarten heimisch sind, aber auch österreich-ungarische Befestigungsanlagen des Ersten Weltkriegs liegen. Den Abenteuerlustigsten stehen 10 Klettersteige („via ferrata“) an den Gipfeln rund um den See zur Wahl. Geschichtlich interessant ist auch der Weg von Riva zum Turm der venezianischen Bastion, die das Stadtzentrum und seine Promenade an den Hängen des Monte Rocchetta dominiert. Mit dem neuen Panoramalift kann man jetzt in etwa zwei Minuten dort hinauf fahren, um einen Aperitif, ein Mittag- oder Abendessen mit Blick auf das Becken von Riva im nahe gelegenen Café-Restaurant zu genießen.

Auch der Lago di Ledro mit seinen kleinen, versteckten Stränden kann an Bord eines Kanus entdeckt werden, ein spannendes und abenteuerliches Erlebnis für die Kleinsten, besonders morgens bevor die Brisen aufkommen, wenn man mühelos über den buchstäblich bewegungslosen See gleitet. Und natürlich mit dem Fahrrad auf dem Weg von Molina und Pieve, der bis zum Ende des Tales weitergeht, zum Passo d’Ampola am Biotop voller Seerosen oder in das grüne Val di Concei. Die Wanderung um den See herum dauert hingegen mehr als zwei Stunden, aber der Weg ist nahezu eben und wenig anspruchsvoll.

Der Lago di Tenno ist ein Augenschmaus und ein ideales Ziel für ein Picknick im Frühling. Die türkisblauen Wasser umfassen auch ein besonderes Biotop auf einer kleinen Insel; kurzzeitig, wenn der Wasserspiegel sich absenkt, taucht eine zweite Insel auf, die so genannte „Isola dell’86“ in Erinnerung an das Jahr, in dem sie zum ersten Mal gesichtet wurde. Nur wenige Minuten vom See entfernt liegt auch der mittelalterliche Weiler Canale di Tenno, der auf der Liste der „schönsten Orte Italiens“ steht.

Am Fuße der Brenta-Dolomiten liegt der Lago di Molveno, der vom Touring Club Italiano zum „schönsten See Italiens“ proklamiert wurde und in dessen Wasser sich die noch schneebedeckten Spitzen der Dolomitengruppe spiegeln. Mit der großen Wiese am Seeufer ist dies der perfekte Ort für Familien, ein gut ausgestatteter Platz, der optimalen Service bietet. Hier kann der gesamte See zu Fuß oder mit dem Mountainbike umrundet werden, um ihn aus verschiedenen Perspektiven zu bewundern und für einen Gourmet-Imbiss im Restaurant „Baita Fortini di Napoleone“ einzukehren. Oder man stößt bis zur nahegelegenen Naturoase Lago di Nembia vor, einem idealen Ort für Angelfans.

Der Valsugana-Radweg beginnt in San Cristoforo, südlich von Pergine Valsugana, und verläuft einen Kilometer weiter am Ostufer des Lago di Caldonazzo entlang mit dem schönen kleinen Strand in der Ortschaft Valcanover. Fährt man weiter, erreicht man das Südufer mit den Stränden zwischen Calceranica al Lago und Caldonazzo, die alle mit der Blauen Flagge ausgezeichnet sind.

Das nächste Ziel kann der Strand des Segantini-Parks am Ufer des Lago di Levico sein, wo man auf dem „Sentiero dei Pescatori“ (Fischerweg) fährt, einem Weg um den See, der im nördlichsten Bereich fast zu einem nordischen Fjord wird, und weitere Zugänge zum Wasser anbindet. Im Ortszentrum befindet sich schließlich der „Parco delle Terme“ mit majestätischen exotischen Pflanzen, die größte historische Parkanlage im Trentino, die zum Netzwerk der „Grandi Giardini Italiani“ gehört.

Auf der Hochebene von Pinè sind der Serraia- und der Piazze-See durch einen Wanderweg verbunden, der aber auch mit dem Fahrrad benutzt werden kann. Eine angenehme Wanderung in flachem Gelände, die auch für Familien geeignet ist und ein paar Stunden dauert. Im nahegelegenen Val di Cembra liegt in einem von Vegetation umgebenen Becken der Lago Santo, ein See, dessen Name auf eine antike Legende zurückgeht. Er kann direkt vom Dorf Cembra in einer Wanderung erreicht werden, die durch Weinberge, Wälder und Weiden führt, bevor man an diesem See eiszeitlichen Ursprungs ankommt. Ein wenig anspruchsvoller Rundweg, der hin und zurück 4 Stunden und 30 Minuten dauert.

In einem weiten Becken, das vom Grün der Wälder und der Wiese am Seeufer umgeben ist, liegt der Bergsee Lago di Lavarone. Wir sind hier in Alpe Cimbra, einem idealen Ort für ruhige Wanderungen oder eine Bootstour, die mit einem leckeren Imbiss mit dem ortstypischen Vezzana-Käse abgeschlossen werden sollte.

Der Lago di Calaita befindet sich im oberen Valle del Vanoi, einem Nebental des Valle di Primiero, und bietet eine spektakuläre Aussicht auf die Pale di San Martino. Dieser Alpensee bildete Ende der 80er Jahre die Kulisse für den Film „Der Bär“ des Regisseurs Jean Jacques Annaud. Er lässt sich einfach mit dem Auto über die Straße erreichen, die zum Gobbera-Pass führt. Der von dichten Wäldern umgebene See ist zu Fuß direkt von San Martino di Castrozza (Camping-Bereich) über einen einfachen Waldweg in etwa 2 Stunden und 30 Minuten zu erreichen. Ebenso einfach ist die Tour vom See bis zur „Malga Scanaiol“, um das Panorama auf den gesamten Gebirgszug der Pale di San Martino zu genießen.