BIKE&ICE(CREAM)

Die „Via dell’Acqua“ wurde 2021 als beste „Green Road“ Italiens ausgezeichnet: über 140 Kilometer Radwege, die das Wasser als roter Faden verbindet, mit einer Trasse auf Uferdämmen von Flüssen, über die man einige der schönsten Seen des Trentino erreicht. Über lange Strecken fährt man nur wenige Meter neben dem Ufer von Flüssen und Seen: der Fluss Etsch, die Sarca, der Gardasee, der See von Toblino und viele andere Naturperlen des Territoriums. Diese Strecke, die 2021 als beste „Green Road“ in Italien ausgezeichnet wurde, verbindet mit einem einzigen Rundkurs eine Reihe herausragender Radwege, die in etwa 30 Jahren angelegt wurden, wobei 113 km Uferdämme, Bahndämme und ehemalige Straßen umgewandelt wurden. Der Weg beginnt idealerweise an der Grenze zur Provinz Bozen in der Gemeinde San Michele all’Adige und folgt einer Strecke, die durch 21 Gemeinden führt und in der Provinzhauptstadt Trento endet. Diese Strecke kann natürlich auch in mehreren Etappen zurückgelegt werden, um im eigenen Tempo zu fahren und im Herzen eines Weilers, in einem Agriturismo oder auf einem Campingplatz zu übernachten.

Um den Radweg in den Sommermonaten zu befahren, sollten die einzelnen Etappen auch mit den nötigen Ruhepausen sorgfältig geplant werden, um sich von der angenehmen Hitze der Sommermonate zu erholen. Um schnell wieder Energie zu tanken und gleichzeitig den Durst zu löschen gibt es, neben den Trinkreserven, die natürlich immer dabei sein müssen, nichts besseres als ein gutes Eis aus eigener Herstellung! Eiscreme ist die überall beliebte Erfrischung in den Pausen an Sommertagen und auch im Trentino fast ein Ritual. Außerdem wird hier ein Eis von besonders hoher Qualität angeboten, das aus frischen und meistens vor Ort erzeugten Zutaten hergestellt wird.

Stellen wir uns also vor, auf unserem Radweg unterwegs zu sein, am besten an einem sonnigen Tag im Juni, und planen die Etappen entsprechend den besten Eisdielen im Trentino!

Los geht‘s in Cadino, wo der erste Abschnitt am Fluss Etsch verläuft. Weiter in Richtung Süden erreicht man den Ort Lavis, wo sich direkt an der Einmündung aus dem Val di Cembra die ausgezeichnete Gelateria Serafini befindet, die von Gambero Rosso schon als „Tempel der Nascherei“ bezeichnet und von Golosaria als eine der 5 besten Eisdielen Italiens ausgewiesen wurde. Sie bietet zahlreiche Sorten aus eigener Herstellung und natürlichen, oft kuriosen Zutaten, wie z. B. Eis mit Müller-Thurgau-Geschmack als Zeugnis der zimbrischen Weintradition.

Nach ca. 25 km ruhiger Fahrt in ebenem Gelände gelangt man vor die Tore der Stadt Trento. In der Provinzhauptstadt gibt es natürlich eine reichhaltige und vielfältige Auswahl an gutem Eis, aber Fior di Gusto in der Via Grazioli, am östlichen Rand der Altstadt, bietet sich als günstige Station für einen kurzen Besuch des Stadtzentrums an, das für den Fahrzeugverkehr vollständig gesperrt ist; man verlässt den Radweg nahe des Hauptbahnhofs und gelangt danach über die Piazza Fiera und das neue Albere-Viertel, wo sich das MUSE befindet, zurück zum Radweg. Ein Eis zu probieren ist immer aufregend, auch weil zahlreiche der angebotenen Sorten als „Natureis“ anerkannt sind und keine Halbfertigprodukte aus dem Ausland enthalten. So kommen auch diejenigen in den Genuss, die an Allergien und Unverträglichkeiten gegen Milch, Gluten, Eier oder einer der verschiedenen Krankheiten im Zusammenhang mit der Aufnahme von Zucker leiden.

Wer sich nicht zu weit vom Radweg entfernen möchte, für den ist die Gelateria Igloo in der Via Scopoli das bevorzugte Ziel, besonders für Liebhaber des Schokoladengeschmacks, da hier eine spezielle „geheime“ Eiswaffel mit versteckter Schokolade angeboten wird.

Man lässt die Stadt hinter sich auf dem Uferdamm der Etsch, die den Weg vorgibt, durch die Apfelpflanzungen des Etschtals und die Weinberge des Vallagarina bis vor die Tore von Rovereto, „Stadt des Friedens“ und Standort des Kunstmuseums MART. Als Eis-Stopp ist hier die Gelateria Zenzero im Ortsteil Borgo Sacco zu empfehlen. Außerdem befinden wir uns direkt am Fluss und der Etschtal-Radweg führt am Lokal vorbei. Das Beste ist hier das hausgemachte Eis mit besonders interessanten Geschmacksrichtungen. Und als Durstlöscher für Radfahrer sind die Sorten Basilikum, Zitrone und Ingwer zu empfehlen.

Bei der Weiterfahrt nach Süden erreicht man dann Mori. Am Rand des Ortes im Vallagarina geht der Etschtal-Radweg weiter nach Verona, während die „Via dell’Acqua“, der Weg des Wassers, nach Westen in Richtung Gardasee abzweigt. Bevor es in das kühle Tal mit dem Biotop des Sees Lago di Loppio weiter geht, muss in Mori ein Pflichtstopp bei der Gelateria Bologna eingelegt werden. Dies ist eine der berühmtesten und ältesten Eisdielen im Trentino, die herrliche Eisbecher aus hochwertiger Herstellung serviert, aber auch tolle Sundaes mit viel Obst, Millefeuille und Crème Chantilly.

Auf der Trasse der alten habsburgischen Eisenbahn von Mori nach Nago und über den Passo San Giovanni gelangt man ins Gardabecken, um durch jahrhundertealte Olivenbäume fahrend Nago und Torbole am Gardasee zu erreichen. Mit Blick auf den See gibt es zahlreiche Angebote für ein gutes Eis, aber wenn Sie auf einen Besuch im Zentrum von Riva del Garda, des größten und elegantesten Ortes am Trentiner Ufer des Sees, nicht verzichten wollen, bietet die Gelateria Flora direkt an der Seepromenade die beste Möglichkeit zu einem Eis-Imbiss. Auf der Karte sind gluten- und laktosefreie Sorten, Bergwaffeln und Eis-Desserts aller Art zu finden. Und auf jeden Fall werden ausgesuchte Produkte hoher Qualität serviert.

Zurück auf dem Radweg in der Ortschaft Linfano geht es in nördlicher Richtung weiter nach Arco. Auch bei dieser Routenvariante erfordert ein erfrischender Eis-Stopp keinen Umweg. Im Zentrum von Arco zeichnet sich die Gelateria Naturale Indimenticabile durch ein Angebot origineller Sorten aus, wie Creme mit Kurkuma oder Marsala, aber auch durch glutenfreie Sorten und durch Nachhaltigkeit, denn der Betrieb ist plastikfrei.

Von hier an geht es am Fluss Sarca entlang und später in das Valle dei Laghi, das Tal der Seen. Hier schlängelt sich der Radweg durch eine Umgebung von seltener Schönheit, wo einmal mehr das Wasser die Landschaft dominiert. Aber bevor wir den Weg zurück nach Trento einschlagen, ist auch hier ein Eis-Stopp möglich, wenn nicht gar zu empfehlen, und zwar in der Ortschaft Drò, wo sich die Gelateria Maui befindet. Das Angebot an Geschmackssorten ist wirklich groß und reicht vom herkömmlichen Eis bis zum hausgemachten Joghurt. Daneben wird auch ein köstlicher trockener Sherry aus eigener Herstellung angeboten.

Weiter auf dem Radweg in Richtung Trento und zum Abschluss der Route ist die Schönheit einer noch mediterranen Natur zu bewundern, zwischen den nördlichsten Steineichen und Olivenbäumen Europas – wenn auch von Bergen umgeben – während man vor dem letzten „Spurt“ bergauf an den Seen von Toblino, mit seinem legendären Schloss, von Santa Massenza und von Terlago entlang fährt.