Bruno Detassis
Ein freies Leben in den Bergen
Die Ausstellung präsentiert die menschliche Figur und die großen Sportunternehmen von Bruno Detassis, einer der bekanntesten und charismatischen Persönlichkeiten des italienischen Bergsteigens
Die Ausstellung zeigt 40 Fotografien von Detassis und von den Bergen, die er bestiegen hat, ein Werk von Adriano Dalpez. Eine Reihe von didaktischen Panels erzählt und vertieft das lange Leben des trentiner Bergsteigers, sowie verschieden Objekte, welch ihm gehörten und ein Video, das im Haus der Sat projiziert wird
Es handelt sich um die offizielle Ausstellung des Trento Film Festivals, anlässlich der 66. Ausgabe. Vorbereitungen sind im Gange, um sie im kommenden Sommer auf der Brenta Almhütte vorzustellen
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Bruno Detassis
(* Juni 1910 in Trient; † 8. Mai 2008 in Madonna di Campiglio), genannt König der Brenta, war ein italienischer Bergsteiger und Bergführer und langjähriger Hüttenwirt der Brentei-Hütte in der Brenta.
Bruno Detassis stammt aus einer Trienter Arbeiterfamilie. Sein Vater war ein ranghoher lokaler Gewerkschaftsfunktionär. Detassis begann früh zu klettern, bereits mit 15 Jahren stand er zum ersten Mal auf dem Campanile Basso, den er in seinem Leben über 180 mal besteigen sollte. Als Kletterer bekannt wurde er 1932 mit der direkten Route durch die Südostwand der Paganella.
Weitere Erstbegehungen:
- Nordostwand der Brenta Alta (VI), Via Trento, 1934 mit Enrico Giordani und Ulisse Battistata.
- Nordostwand des Crozzon di Brenta (VI-), Via delle Guide, 1935 mit Giordani
- Südwestwand der Nordwestspitze des Croz dell'Altissimo (V+, einige Stellen VI), 1936 mit Giordani
- Rechter Ostpfeiler der Cima Tosa (V, einige Stellen VI), 1937, mit Giorgio Graffer
- Via Canna d'Organo auf den Piccolo Dain im Valle Sarca, 1938, mit Rizieri Costazza
Detassis eröffnete über 200 Routen[1] in der Brenta, Pala, der Sella und in anderen Dolomiten-Gruppen, oft zusammen mit Ettore Castiglioni, mit dem ihn eine tiefe Freundschaft verband. Detassis war einer der prägenden Bergsteiger der 1930er Jahre in den Dolomiten. Im Zweiten Weltkrieg bildete Detassis in der Militärschule der Alpini im Aostatal Bergführer aus, ehe er 1943 als Kriegsgefangener nach Deutschland deportiert wurde.
Nach dem Krieg wurde er 1949 Hüttenwirt der Schutzhütte Maria e Alberto ai Brentei in der Brenta und blieb dies jahrzehntelang. Er beteiligte sich führend am Bau des Sentiero delle Bocchette. 1957/58 leitete er die erste Trentiner Expedition nach Patagonien, die an der Besteigung des Cerro Torre von der Ostseite her scheiterte.
Bruno Detassis war Ehrenmitglied des Trento Filmfestivals.