„Steile“ Geschmackserlebnisse

„Steile“ Geschmackserlebnisse

Eine Genuss-Reise im östlichen Trentino

Zurück in die Zukunft

  • 7 Tage
  • März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober
  • Geschmack

Du sehnst dich nach einer Genussreise im Zeichen von Kulinarik & Kultur, bei der regionale Spezialitäten im Vordergrund stehen? Geht es dir auch so, dass du ein Reiseziel erst voll und ganz „auskosten“ kannst, wenn du zumindest vorübergehend dort heimisch wirst und in das Herz der Bewohner eindringst? Und dass Essen & Wein dir die Tore öffnen, um dich mit einer Region vertraut zu machen?

Fühlst du bei einem neuen Geschmackserlebnis, das du vielleicht nicht einmal benennen kannst, einen Taumel, als würdest du in einer Zeitmaschine durch den Raum fliegen?

Dann bist du definitiv ein Gastronaut, ein Entdeckungsreisender auf der Suche nach dem „guten Geschmack“ und kulinarischen, kulturellen und geselligen Genüssen.

Wenn du außerdem ein Fan von Unternehmungen in der Natur bist, vielleicht sogar in oder in der Nähe von Naturparks und geschützten Gebieten, wo das Vieh auf der Weide steht und nachhaltige Landwirtschaft betrieben wird, dann ist das Trentino das perfekte Ziel für dich.

Sicher kennst du schon einige typische Produkte aus dem Trentino, wie Speck, Grappa, Käse, oder Wein. Und du hast zumindest Bilder von unserer Landschaft, den Naturparks und den als Weltkulturerbe anerkannten Dolomiten gesehen. Aber vielleicht weißt du noch nicht, dass die Genuss-Erlebnisse, die das Trentino heute zu bieten hat, das Resultat einer regelrechten Forschung sind, an der sich junge Köche aus unserer Region beteiligen. Küchenchefs, die sich in den Kopf gesetzt haben, die neue Trentiner Küche zu erfinden, eine Küche der verwobenen Schicksale. Diese Bewegung hat einen Namen: Trentino Food Tales.

Das Trentino ist eine „vertikale“ Region. Seine Berge umschließen Täler, die als einzigartige und mächtige Ökosysteme gelten können. Man könnte ein ganzes Leben darauf verwenden, alle möglichen Wege von den Tälern zu den Gipfeln zu begehen. Also haben wir eine Route ausgearbeitet, auf der man das Trentino beispielhaft erfährt, und die durch den östlichen Teil führt, von Trient bis zum Sellajoch, auf 2240 m Höhe. Eine kleine Entdeckungsreise mit zwei Schwerpunkten: die neue Trentiner Küche, die sich aber weiterhin an den traditionellen regionalen Produkten inspiriert, und der Kontakt mit Land und Leuten, in Form von lebendigen Erfahrungen mit der Natur und Kultur in verschiedenen Höhenlagen.

Können wir starten?

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Tag 1: Stadt Trient

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Nomen est omen: Augurio bedeutet (Glück)wunsch!

In einem geschichtsträchtigen Haus nahe der römischen Stadtmauer haben die drei Brüder Augurio vor gut zwei Jahren eine Wette abgeschlossen: Mattia als Küchenchef, Luca als der Sous Chef, und Samuele teilen sich die Arbeit in ihrem Restaurant zwischen Speisesaal, Weinkeller und Küche auf. Drei Seelen und die drei Elemente Stein, Holz und Porzellan prägen ein Ambiente, in das man zu einer besonderen Erfahrung eintauchen kann, getreu dem Motto des Hauses: „Genieße deine Zeit“. Ausgehend von Zutaten, mit denen sie sich ausgiebig beschäftigt haben, kreieren sie innovative Gerichte, bei denen allerdings die traditionelle Küche Pate steht. Und sie lassen sich in den Kochtopf schauen, denn bei dem offen angelegten Küchenraum gibt es keine Geheimnisse, die nicht mit den Gästen geteilt werden könnten.

Unser Tipp für einen rundum gelungenen Tag: ein Spaziergang auf dem von Piedicastello aus leicht zu erreichen Hausberg von Trient, dem Doss Trento. Hier sind mitten im Grünen Zeugnisse der jüngeren Geschichte zu sehen: Ruinen, Pfade und Tunnel erinnern an die beiden Weltkriege, und zwei Sehenswürdigkeiten ehren Aspekte der Geschichte Italiens: das Mausoleo di Cesare Battisti und das Alpenjäger-Museum Museo Nazionale Storico degli Alpini.

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Tag 2: das Mocheni-Tal

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Im Zauber-Tal

Nur 20 km von Trient entfernt erreicht man von Canezza, Pergine Valsugana, aus das Fersental (fersentalerisch Bersntol), eine deutsche Sprachinsel mittelalterlichen Ursprungs. Es wird aufgrund seiner außergewöhnlichen Schönheit auch als verzaubertes Tal bezeichnet.

Bevor Sie das Tal entdecken, müssen Sie am Taleingang unbedingt bei Fiorenzo Varesco in der Antica Osteria Morelli einkehren. Hier können Sie ein Menü genießen, bei dem ausschließlich lokale Zutaten von kleinen Erzeugerbetrieben aus dem Trentino verarbeitet werden, die unter Berücksichtigung der Umwelt und der Biodiversität sorgfältig ausgesucht wurden.

Wenn Sie schon im Tal sind, dann gehen Sie bis zur Spitze, wo Sie in Palai im Fersental auf das Bergwerk Erdemolo stoßen. Das Tal war, ebenso wie die gesamte Umgebung, jahrhundertelang die Münzprägestätte des Reichs mit intensiven bergbaulichen Aktivitäten, die bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts reichten. Sie erfahren viel über die Geheimnisse und das Leben der Canòpi, deutsche Bergleute mit Erfahrung im Abbau.

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Tag 3: Piné-Plateau

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Der Instinkt der Leidenschaft

Wenn man talabwärts in Richtung Canezza die Landesstraße 83 nimmt, fährt man durch eine abermals atemberaubende Landschaft und erreicht die Hochebene von Piné. In Baselga sollte man im Restaurant La Vecchia Segheria von Chefkoch Marco Bortolotti einkehren. In dem ehemaligen venezianischen Sägewerk aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kreiert dieser kreative, weltoffene Koch Gerichte, indem er versucht, unter der Bevölkerung eingefangene Emotionen kulinarisch umzusetzen. Die früheste Kindheitserinnerung? Die Großmutter kocht am Holzherd, er hat seine Schürze umgebunden und spielt. Spezialität des Hauses: Hirschtartar mit Renetten, Kompott, Gorgonzola und Bachkresse.

Wenn man auf der Landesstraße weiterfährt, kommt man an die Zwillingsseen Lago di Serraia und Lago delle Piazze, beides mit der Blauen Flagge ausgezeichnete Badeseen. Hier kann man herrlich auf der Wiese liegen oder Wassersport treiben. Oder einen Spaziergang zur Agrigelateria am Lago di Serraia machen, und sich ein tolles Eis oder sonstige Leckereien schmecken lassen.

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Tag 4: Val di Cembra

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Zwischenstopp im Weingut

Der Weg ins Valle di Cembra hinauf ist von kühnen Weinbergterrassen gesäumt, und im Ortszentrum von Cembra findet man dann das Weingut (Società Agricola) Zanotelli, wo Orietta, ihre Brüder und ein Cousin die schon 1860 begonnene Winzertradition der Familie fortführen und Gäste willkommen heißen. Zahlreiche Weinsorten werden erzeugt: Müller-Thurgau, Chardonnay, Grauburgunder (Pinot Grigio), Kerner, Riesling, Manzoni Bianco, Schwarzburgunder (Pinot Nero), Schiava, Lagrein, eine Trockenbeerenauslese aus weißen Trauben, sowie ein Trento DOC Sekt in den Varianten Blanc de Blanc und Rosé.

Essen
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Tag 5: Prächtige Gemeinschaft von Fiemme

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Eine kulinarische Weltreise

Von Cembra aus geht es weiter bergauf in Richtung Cavalese, wo die Magnifica Comunità di Fiemme eine Art Verbandsgemeinde darstellt. Hier, im Dorf Varena, führt Köchin Sara Bertocchi das Restaurant Ristorante Frosch. Ihre Liebe zur Kochkunst wurde beeinflusst durch den ständigen Kontakt mit Mailänder Malern und Künstlern, für die ihre Familie Farben zubereitete. Regionale Produkte, Blüten und Wildkräuter ergeben Farbtupfer ihren Gerichten, aber dazu kombiniert Sara auch von ihren fernen Reisezielen inspirierte Zutaten, wie Hummer aus Maine oder rohe Mazara-Garnelen. Und damit die Traditionen und Kenntnisse von früher nicht verloren gehen, lassen sie und ihr Team sich einmal im Monat von jemandem aus dem Dorf in die Zubereitung eines typischen Gerichts einweisen.

Zwischenstopp des Tages? Am Biolago di Predazzo! Perfekt, um sich auf den Uferwiesen zu entspannen und zu erfrischenden: das Wasser des max. 1,50 m tiefen Sees wird durch Wasserpflanzen „aufbereitet“ und ist kristallklar.

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Tag 6: Val di Fassa

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Die Gourmet-Hütte

Von der Magnifica Comunità geht’s weiter in die ladinische Welt des Val di Fassa, dem im Ostteil der Provinz gelegenen nördlichsten Tal des Trentino. Man sollte einen ganzen Tag einplanen, denn der Agritur El Mas der Familie Croce hat einiges zu bieten, und nach Möglichkeit ein Rad mitnehmen, um bei einer kleinen Tour auf dem problemlos zu befahrenden Radweg am Fluss Avisio, der Ciclabile delle Dolomiti, den Glanz der zum Weltkulturerbe erklärten Bergwelt der Dolomiten zu bewundern.

Der junge Koch Stefano ist ein vielversprechendes Talent. Im Alter von nur 24 Jahren hat er den grünen Michelin-Stern 2022 für Gastronomie und Nachhaltigkeit erhalten. Zu seinem Reich gehören ein beispielhaftes Engagement für Umwelterziehung, der Stall, die Molkerei, die Fleischverarbeitung vor Ort, der Gemüsegarten und ein Lehrbauernhof – ein Engagement, mit dem er die ladinische Tradition würdigt und neu interpretiert. Der Käse ist ein Hochgenuss!

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Tag 7: Passo Sella

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Die Stimme des Mondes

Buchstäblicher Höhepunkt unserer kleinen Genussreise ist die Hütte Rifugio Carlo Valentini oberhalb von Canazei am Sellajoch. Sie ist zu jeder Jahreszeit mit dem Auto erreichbar und Ausgangspunkt für alle Touren in der Sellagruppe. In dieser historischen Berghütte, einer festen Anlaufstelle und Einkehr für Wanderer und Skifahrer, kocht Gaetano Bonanno, ein Küchenchef mit großen Augen, frei nach Lust und Laune! Dementsprechend sind seine Kreationen umso gelungener, je fröhlicher er ist. Seine Küche ist zwar innovativ, aber auch tief mit ihren Ursprüngen verbunden. Eine Spezialität, auf die er besonders stolz ist, ist Hirschtartar mit Latschenkiefer und Himbeeren. Die Inspiration dazu fand er beim Kräutersammeln im Wald: als ein Hirsch an ihm vorbeilief, nahm er eine Explosion von Aromen wahr, die er auf diese Art kulinarisch nachempfinden möchte.

Ein passender Ausflug dazu? Auf dem Weg Sentiero Viel del Pan erlebt man wie nirgends sonst die majestätische Ausstrahlung der Marmolada, der Königin der Dolomiten!