Die Fliegerei im Trentino: am Anfang war Graf Caproni
Die lange Flieger-Tradition im Trentino, und insbesondere in den Berggebieten, ist vor allem Giovanni Caproni zu verdanken. Er war Ingenieur und Designer, Kunstmäzen und Unternehmer, und auf der ständigen Suche nach der perfekten Harmonie zwischen Material und Form.
Caproni gilt als einer der Pioniere der Luftfahrt. Anfang des 20. Jahrhunderts gründete er zusammen mit seinem Bruder Federico ein Luftfahrtunternehmen, das die Geschichte des Fliegens mitgeschrieben hat.
Das Trentino würdigt seinen Fliegerpionier mit dem Luftfahrtmuseum Gianni Caproni in Trento, in dem mehr als zehn Flugzeuge ausgestellt sind, darunter einige Stücke von unschätzbarem Wert. Zum Beispiel die Ansaldo S.V.A. 5, ein Doppeldecker, der in die Geschichte eingegangen ist als der Flugzeugtyp, mit dem der Dichter D'Annunzio seinen Propaganda-Flug über Wien startete. Oder Pionierflugzeuge wie die Caproni Ca.6 oder die Caproni Ca.9, die 1911 zu ihrem Jungfernflug abhoben.
Das Museum ist eine regelrechte Enzyklopädie der Trentiner und italienischen Luftfahrtgeschichte. Verschiedene Initiativen wie Workshops, spielerische Museumsaktivitäten, Konferenzen und Experten-Treffen tragen dazu bei, ein breites Publikum mit einzubeziehen, von Kindern über Schulklassen bis zu Erwachsenen jeden Alters.
Alessandro findet es allerdings bedauerlich, dass „im Museum die Flugzeuge still dastehen, wo es doch eigentlich fast lebendige Wesen sind, die sich bewegen und in der Luft schweben sollten. In einem Zusammenspiel aus Gerüchen, Geräuschen und Bewegungen in der Luft – was das eigentliche Wesen des Fliegens ausmacht.“
So wurde 2015 Festivolare ins Leben gerufen, die AirShow des Trentino, bei der die Gegenwart und die Vergangenheit der Luftfahrt neu durchstarten.