Die Herausforderung
Was werden die Alpen ohne Gletscher und Hochalmen sein? Wer wird die aufgegebenen Almen bewirtschaften? Wer wird die Geduld aufbringen, die Terrassen zu pflegen, die wie Wellenlinien die Hänge des Val di Cembra durchziehen? Wer wird im Trentino die neuen Landschaften malen?
Alles verändert sich und in dieser Veränderung liegt die wahre Schönheit. Doch Vorsicht, sagt Annibale Salsa, denn der Verlust von altem Wissen und die unkritische Übernahme besonders gefräßiger externer Modelle bedrohen die Authentizität und Lebensfähigkeit von Orten.
Die Bewältigung zeitgenössischer Herausforderungen erfordert die Aufmerksamkeit und Leidenschaft eines aufmerksamen Malers, der weiß, dass er nicht vor einer leeren Leinwand steht, sondern vor einem bereits vielfältigen, vollen und dynamischen Gemälde, bei dem jeder neue Strich die Komplexität der Gestaltung beeinflusst. Es braucht Zeit, Können und Leidenschaft. Und den Mut, uns von der Landschaft formen zu lassen - jener Landschaft, die wir gestalten und die zugleich ein Teil von uns ist und in uns lebt. Eine Landschaft, die ihr Wesen und ihre Geschichte respektiert, sich nicht der Spekulation beugt, ihre Authentizität bewahrt, aber dennoch bereit ist, sich zu neuen Dimensionen zu entwickeln.