Die Destillate der Weihnachtszeit

Glühwein, ein Rezept aus den Bergen

Unbestritten das beliebteste Getränk an Weihnachten in unseren Bergen. Die Hand heben, wer noch nie an einem der Stände auf dem Weihnachtsmarkt einen Glühwein getrunken hat! Es ist überflüssig zu erwähnen, dass bereits die alten Römer, genauer gesagt Hippokrates, die Idee hatten, den Wein mit Zimt zu würzen, um dem Nektar der Götter eine desinfizierende Wirkung zu verleihen. Noch heute gilt dieser verbrannte Wein als ein wirksames Mittel gegen saisonbedingte Erkältungen.

Um einen perfekten Glühwein zuzubereiten brauchen Sie einen guten, aromatischen und körperreichen Rotwein, beispielsweise einen Spätburgunder oder Weißburgunder von Müller-Thurgau, Zimtstangen, Gewürznelken, Muskatnuss, Sternanis, Orangen- und/oder Zitronenschale, Zucker oder Honig nach Bedarf.

Sie können das Rezept beispielsweise mit Kardamom, getrockneten Äpfeln oder Wacholderbeeren individuell an Ihren Geschmack anpassen. Stellen Sie alle Zutaten zusammen auf das Feuer, bis sich der Zucker oder der Honig aufgelöst hat und bevor der Wein den Siedepunkt erreicht hat.

Für Kinder können Sie einen alkoholfreien Glühwein zubereiten, indem Sie den Wein durch einen Apfelsaft aus dem Trentino ersetzen.

Parampampoli, ein Rezept aus dem Trentino

Eine tolle und explosive Mischung aus Kaffee, Honig, Wein, Traubendestillat und weiteren geheimen Gewürzen, die durch Zufall gegen Ende der 50er Jahre vom Oberhaupt der Familie Purin, Giordano erfunden wurde. Die Familie bewirtschaftet auch heute noch die legendäre Schutzhütte Rifugio Crucolo im Suganertal und hat aus diesem Getränk ihr Aushängeschild gemacht, dessen Name sogar als Marke eingetragen ist.

Man erzählt sich, dass Giordano eines Abends in zwei separaten Kupfertöpfen für seine Gäste je ein heißes Getränk zubereitete: Kaffee, Wein und Zucker in einem und Kaffee, Honig und Grappa im anderen. Aus Spaß baten einige Gäste ihn, alles zu vermischen und das Resultat war eine Stichflamme und ein Knall, aufgrund dessen sie schrien „Parampam!”. Daher rührt der Name des Getränks, das brennend serviert wird. Es wird also auf dem Feuer erhitzt und bevor es in die speziellen Tassen kommt, wird es mit einem Streichholz angezündet. Die Wirkung ist gewiss und der Geschmack eine echte Überraschung!

Bombardino, ein explosives Rezept

Ein wahrer Genuss nach einem Tag im Schnee, aber nicht nur. Ein Highlight in vielen Hütten und Schutzhütten. Ein so guter Mix, dass Sie sich sofort nach dem ersten Schluck ein wenig berauscht fühlen oder ein Hitzegefühl verspüren. Durch die Temperatur des Eierpunschs und durch einen nicht gerade geringen Alkoholgehalt. Das Getränk wurde durch Zufall von einem genuesischen Betreiber einer lombardischen Schutzhütte mit anderen Zutaten als heute erfunden und führte bereits beim ersten Schluck zum Ausruf „Wow, das ist eine Bombe!” (“bombarda”). Daher rührt der Name dieser überaus köstlichen Bombe.

Grundlage ist ein Eierpunsch, der aus Eigelben und 10 g Zucker pro Eigelb zubereitet wird. Alles zusammen schaumig rühren, bis eine cremige Masse entstanden ist, dann im Wasserbad garen, bis der Eierpunsch fertig ist. Vom Feuer nehmen, Brandy dazugeben (1/3 Brandy auf 2/3 Eierpunsch) und mit Schlagsahne und Kakaopulver garnieren. Dies ist der klassische Bombardino. Es gibt auch Varianten, bei denen Whisky oder Rum anstelle von Brandy verwendet wird, oder bei denen Espresso zum Eierpunsch gegeben wird. Entdecken Sie alle Trentiner Varianten, auch mit Konditorcreme. Purer Trinkgenuss!

Rumtopf, das Adventsrezept

Ursprünglich stammt er aus Deutschland, doch seit Generationen liegt er in der DNA der Familien aus dem Trentino, vor allem aus dem Suganertal. Er ist ein Dessert zum Trinken und dann auch zum Essen mit hochprozentigem Rum, mindestens 40 Prozent, besser wären jedoch 50-55 Prozent, Obst und Zucker.

Die aufwändige Herstellung beginnt im Frühling und hält die Familie bis zum Herbst beschäftigt. Eine langwierige Arbeit, bei der in monatlichen Abständen das beste Obst jeder Saison geerntet wird, wenn es seine natürliche Reife erlangt hat.

Dann braucht man natürlich den glasierten Keramiktopf, der normalerweise einen Inhalt von 4-5 l hat. Der Topf hat einen Deckel, der jeden Monat geöffnet wird, um nachzufüllen. Womit? Mit Saisonobst, das mit einer Menge Zucker vermischt wird, die 50% seines Gewichts entspricht, und für eine gute Stunde stehen gelassen wird. Dann wird das durchgezogene Obst in den Topf gegeben, der soweit mit Rum gefüllt wird, dass das Obst mindestens einen Fingerbreit bedeckt ist.

Am ersten Adventstag darf der Rumtopf dann probiert werden und es bleibt zu hoffen, dass er die ganze Weihnachtszeit über reicht.

Sie können ihn auf einigen Dorffesten verkosten oder bei einigen Herstellern finden, wie Tullio Valcanover von Ca’ dei Baghi. Ein unbedingtes Muss!