Das Geisterdorf Ischiazza
Wanderung • Val di Fiemme
Das Geisterdorf Ischiazza
<p>Die kleine verlassenen Fraktion am Ufer des Baches Avisio erzählt uns von einer Welt, die es nicht mehr gibt</p>
<p>Dorf Ischiazza lag am Ufer des Avisio am Rand einer weiten kultivierten Flusswiese, etwa 700 Meter talwärts vom Stramentizzo-Staudamm. Im Jahr 1966 zählte es 44 Einwohner. Während der Überschwemmung, die die Gemeinde Valfloriana heftig traf, verursachten unaufhörliche Regenfälle zahlreiche Erdrutsche und reißende Schlammlawinen drangen ins Dorf ein. Dasselbe Schicksal ereilte die Fraktion Maso, nur wenige Kilometer weiter talwärts.</p> <p>Die Bewohner von Ischiazza konnten sich retten, indem sie in die höheren Fraktionen flüchteten. Nach dem Hochwasser kehrten sie in das fast zerstörte Dorf zurück, um zu retten, was möglich war. Am 20. November 1966 trugen die Überlebenden die Christusfigur und die heiligen Kirchengeräte auf der Mulattiera bis zur oberhalb liegenden Fraktion Casatta, womit das Ende von Ischiazza besiegelt wurde.</p> <p>Unser Weg startet in der Fraktion Pradel, von wo man den schönen gepflasterten Weg nimmt, der sanft hinunter nach Ischiazza führt: in der Ferne ist zwischen den Bäumen der herrliche Bach Avisio zu sehen, der im Talgrund fließt. Kurz vor Erreichen der Geisterfraktion kann man links neben dem Weg die Ruine eines ungewöhnlichen Gebäudes erkennen: es war ein Ofen zum Trocknen von Mais. Von Ischiazza sind heute nur die Ruinen geblieben: man erkennt die kleine Kirche, einige große zerfallene Bauerngebäude und den alten Steinbrunnen, der aus dem Boden ragt.</p> <p>Während du das Dorf talwärts durchquerst, kannst du etwa 1 km einem leichten Weg entlang des Baches Avisio mit schönen Ausblicken folgen. Zum Ausgangspunkt kehrt man auf dem gleichen Weg zurück.</p>