Der Rhythmus des Wassers im Val di Non

Begeben Sie sich auf eine Wanderung zum Element des Lebens!

Eine Wanderung kann Sie in Kontakt mit der Natur bringen und mit sich selbst ins Reine. Dabei ist es keinesfalls notwendig, sich enorm anzustrengen oder riesige Höhenunterschiede zu überwinden. Es reicht ein zu Ihrer Fitness und Ihrem Können passendes Ziel, dem Sie Schritt für Schritt entgegen gehen. Schon bei einem einfachen Spaziergang kommen Sie in den Genuss der vielen positiven Eigenschaften des Laufens – wenn es kontinuierlich und bewusst geschieht. Denn beim Gehen werden alle Sinne angesprochen, wenn die Aufmerksamkeit ausschließlich auf die Bewegung, auf die Zeit, das Wo und das Wann gerichtet ist. Konzentrieren Sie sich einfach mal nur auf die Bewegung Ihrer Füße. Nehmen Sie bewusst den Wechsel und den Rhythmus war. Denken Sie an den Boden, verbinden Sie sich mit der Erde, auf der Sie laufen – und die unzählige Geschichten zu erzählen hat.

Die Wanderungen im weiten und anmutigen Val di Non, auf die wir Sie mitnehmen, sind flache, einfache Routen. Die Geschichten, die hier bewahrt werden, handeln von der Menschheit, vom Leben im Alpental, vom Fortschreiten der Zeit und vom ursprünglichsten Element des Lebens: Wasser.

Mitten in der Natur im Val di Non

Das Val di Non ist von allen Tälern im Trentino das größte. Es ist sehr offen und gibt den Blick auf sanft ansteigende, aber auch steile Hänge voller Felder und Apfelbaum-Plantagen sowie massive mittelalterliche Herrenhäuser frei. Das Gefühl der Weite, das diese Landschaft dem Besucher schenkt, wird vor allem durch die Gewässer bestimmt, die sogenannten „tre sponde“ (drei Ufer).

Dominierend in dieser Landschaft, deren Tal von tiefen Schluchten und Canyons durchzogen ist, die durch die Zeit und Naturereignisse entstanden sind, ist der Lago di Santa Giustina. Dieser See wurde 1951 mit dem Bau des gleichnamigen Staudamms, der seinerzeit mit 152 Metern Höhe der höchste Europas war, geschaffen.

Mitten in der Natur im Val di Non

Wasser ist ein zentrales Element dieser Region – und das nicht nur im geographischen Sinn. In diesem hoch kultivierten Land spielt das Wasser eine noch viel wesentlichere Rolle. Das wird insbesondere durch die sogenannten „Lezi“ (Waalwege) deutlich, die die Geschichte der intensiven und andauernden Abhängigkeit des Menschen zur Natur erzählen. Wenn Sie sich auf die Waalwege begeben, können Sie viel über die Region erfahren, über die Historie und gleichzeitig dabei Ihr inneres Gleichgewicht wieder herstellen.

Die Lezi haben ihren Ursprung in der Zeit, als die Wasserversorgung für die Landwirtschaft nur mit Hilfe der menschlichen Erfindungskunst und der Schwerkraft sichergestellt werden konnte. Die Waalwege wurden mit harter Arbeit und Fleiß von Hand gegraben, um das Wasser talwärts zu transportieren und in der Nähe der Dörfer nutzbar zu machen. Heute, nach umfangreichen Restaurierungs- und Wartungsarbeiten, sind einige dieser Wege so umgestaltet, dass Sie sie mühelos entlangwandern können. Das kontrollierte Gefälle diente in der Vergangenheit dazu, die Geschwindigkeit des Wassers und die Erosion des Bodens zu verlangsamen.

Entdecken Sie die alten Bewässerungskanäle des Val di Non!

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Das Element Wasser

Zwischen den höchsten Gipfeln der Gebirgskette Catena delle Maddalene und den Dörfern in tieferen Ebenen durchläuft das Element Wasser die verschiedensten Aggregatszustände: Wenn der Frühlings den Schnee zum Schmelzen bringt und die Eis-Stalaktiten anfangen lautstark zu tropfen, entstehen unzählige Rinnsale. Sie fließen gemächlich entlang der höher gelegenen Weiden ins Tal und füllen am Ende zahlreiche Seen. Die bekanntesten davon sind der Lago Smeraldo, der Lago di Tret und der Lago di Tovel.

Nur wenige Menschen kennen das Geheimnis, dass die zeitweise außergewöhnlich türkise Wasserfarbe in diesen Seen durch die Tauwetterperiode und den Anstieg des Grundwassers entsteht – ein außergewöhnliches Phänomen, das den Gewässern den Beinamen laghi effimeri (vergängliche Seen) eingebracht hat.

Mitten in der Natur im Val di Non

In den Flüsschen Noce und Rio Novella fließt das Wasser dagegen dynamisch und kontinuierlich glucksend vor sich hin. Selbst an den heißesten Tagen ist das Wasser erfrischend kühl. Flankiert werden die Gewässer von zahlreichen Windrädern, die an viele koordinierte, Pirouetten drehende Tänzer erinnern. Sie helfen dabei, die Apfel-Plantagen mit dem nötigen Wasser zu versorgen.

Dieser Frieden währt nicht lange, wenn im Frühjahr die Temperaturen plötzlich wieder in den Keller rauschen – und sich der Tau auf den zarten Apfelblüten trotz des trägen Summens der ersten fleißigen Bienen in eine dünne Eisschicht verwandelt, die die Entwicklung der Früchte gefährdet. Als Schutzstrategie werden die Pflanzen reichlich bewässert, was die Landschaft in etwas geradezu Bezauberndes verwandelt: Die Felder wirken dadurch wie ein wundervoll glitzerndes Spitzendeckchen.

Mitten in der Natur im Val di Non

Sie sehen: Sowohl im Val die Non, als auch im gesamten Trentino, ist Wasser eines der wichtigsten Elemente des Lebens. Man könnte sogar sagen, Wasser ist die treibende Kraft der Region – ob im Eis oder Schnee, im Glucksen der Rinnsale und Brausen der Flüsse, in Form von Wasserfällen, die tosend in die Tiefe stürzen oder als ruhende Seen, eingebettet zwischen Felsen und Berghängen.

Wasser ist natürlich immer in Bewegung – gleichzeitig wartet es im Trentino darauf, von Ihnen in allen Formen und zu jeder Jahreszeit entdeckt zu werden. Machen Sie sich auf den Weg und begeben Sie sich auf Spurensuche zum Element des Lebens!

Veröffentlicht am 27/11/2021