Orrido di Ponte Alto

Fersina-Canyon, Wasserfälle und Wasserbau nur wenige Schritte von Trient entfernt

  • Zwei Wasserfälle über 40 Meter
  • Stege und ein Balkon hinter dem Wasserfall
  • Hydraulische Bauwerke aus dem 16. Jahrhundert

Die Schlucht von Ponte Alto ist einer jener Orte, die man wählt, wenn man einen direkten Kontakt mit der Kraft des Wassers und mit der Geschichte eines Gebietes sucht. Nur wenige Minuten vom Zentrum Trients entfernt hat der Bach Fersina eine tiefe und enge Klamm eingeschnitten, wo zwei historische Sperren Wasserfälle von über vierzig Metern Höhe erzeugen. Der Besuch ist nur im Rahmen von Führungen möglich, die von den Mitarbeitenden des Ecomuseo dell’Argentario begleitet werden: eine Entscheidung, die Sicherheit gewährleistet und es dir ermöglicht, die geologischen und technischen Details des Ortes zu erfassen. Du gehst über Stege und freitragende Treppen, zwischen roten Felsen und prühnebel, bis zu einem Balkon, der sich hinter dem Wasserschleier verbirgt. Wenn du Trient über sein Wasser kennenlernen möchtest, ist diese Schlucht ein guter Anfang.

Geschichte und Beschreibung

Hier hat das Wasser nicht nur den Fels geformt, sondern auch das Leben der Stadt geprägt. Im 16. Jahrhundert verursachte die Fersina häufige und gefährliche Überschwemmungen; um Trient zu schützen, wurden die ersten Wehre an der Engstelle von Ponte Alto errichtet, die sogenannte Serra di Ponte Alto. Die Bauwerke wurden mehrfach verstärkt und erneuert. Im 19. Jahrhundert, zur österreichisch-ungarischen Zeit, wurden aufwendige Steinstrukturen gebaut: die Serra und weiter flussabwärts die Madruzzo-Gegensperre, die den Bachlauf bis heute regulieren. Zwischen den beiden Bauwerken stürzt das Wasser hinab und bildet zwei Wasserfälle, die über die Schichten des roten Kalksteins gleiten, mit Reflexen und Dämpfen, die sich je nach Jahreszeit verändern.

Ende des 19. Jahrhunderts entstand unweit davon eines der ersten Wasserkraftwerke der Gegend (Ponte Cornicchio), ein Zeichen eines von Wissen und Maß geprägten Verhältnisses zwischen Mensch und Fluss. Nach einer langen Schließung aus Sicherheitsgründen wurde die Schlucht gesichert und 2017 wiedereröffnet. Heute erkundest du sie auf einem ausgebauten Weg, der die Morphologie der Klamm respektiert und dich zu den besonders bedeutenden wasserbaulichen Punkten führt.

Sehenswertes

Die Wasserfälle und der Balkon hinter dem Wasserschleier

Der eindrucksvollste Moment ist der Ausblick vom Balkon hinter dem herabstürzenden Wasser. Du erreichst ihn über eine in den Fels gehauene Wendeltreppe. Dort fließt das Wasser vor dir wie ein ununterbrochener Vorhang: du hörst das volle Tosen der Fersina, spürst den Sprühnebel im Gesicht und beobachtest, wie sich die Breite des Wasserstrahls je nach Durchflussmenge verändert. Licht bricht sich in den Tropfen und erzeugt Reflexe auf den roten Wänden. Große Worte braucht es nicht – wenige Minuten genügen, um deine Nähe zum Wasser wahrzunehmen, an einem Ort, an dem Ingenieurwesen und Natur deutlich miteinander sprechen. Trage eine leichte Regenjacke; der Boden kann rutschig sein.

Die Klamm aus roten Felsen

Die Schlucht ist eine tiefe Klamm: hohe Wände, eine sich stellenweise verengende Breite und ein geschwungener Verlauf. Der Fels zeigt warme Töne von Rosa bis Ziegelrot, geprägt von Schichten und kleinen Rissen. In den Nischen wachsen Farne und Moose, die von der konstanten Feuchtigkeit profitieren. Von den Stegen aus siehst du, wie das Wasser die weicheren Schichten ausgehöhlt und Vorsprünge und kleine Nischen hinterlassen hat. Wenn die Sonne in die Klamm fällt, bildet der Sprühnebel Schleier, die die Wandfarben verändern. Wenn du gerne fotografierst, findest du hier viele Detailaufnahmen: Felsstrukturen, Maserungen, schwebende Tropfen. Ein Ort, der zum langsamen Schauen einlädt.

Die historischen Wasserbauwerke

Die historischen Wehre sind das technische Herz der Schlucht. Die Serra di Ponte Alto flussaufwärts und die Madruzzo-Gegensperre flussabwärts haben eine klare Funktion: die Fersina zu bremsen, mitgeführtes Material zurückzuhalten und die Siedlung zu schützen. Von den Aussichtspunkten aus erkennst du die Funktion der Schwelle, den entstehenden Wassersturz und das darunter liegende Becken, das die Energie abbaut. Die Führung hilft dir, das Bauwerk mit einem praktischen Blick zu lesen: lokale Gesteinsarten, Bauweisen und die über die Jahrhunderte durchgeführten Instandhaltungen. Es ist nicht nur eine Erzählung der Vergangenheit – es sind lebendige Strukturen, die den Wasserlauf bis heute regulieren und die zwei Wasserfälle entstehen lassen, die den Besuch prägen.

Stege, Treppen und Aussichtspunkte

Der Rundgang ist einfach, aber abwechslungsreich. Du gehst über Metallstege und Treppen mit Geländern, durch überdachte Abschnitte und über einige ausgesetzte Balkone. Das Gefühl ist stabil: Der Weg ist so angelegt, dass er dich Schritt für Schritt begleitet, mit Stopps an den bedeutendsten Stellen. In einigen Passagen verengt sich die Klamm und die Höhe des Aussichtspunkts verändert sich – hier siehst du gut den Querschnitt der Schlucht und die Wirkung des Wassersturzes auf den Grund. Die Führung dauert etwa 45 Minuten, davon rund zwanzig Minuten tatsächliches Gehen. Der Weg ist nicht geeignet für Kinderwagen oder Rollstühle und kann für Menschen mit Höhenangst oder Klaustrophobie unangenehm sein; sprich in diesem Fall vorher mit der Führungsperson.

Praktische Informationen

Öffnungszeiten

Der Zugang ist nur mit geführten Touren des Ecomuseo dell’Argentario möglich. Reservierungen werden dringend empfohlen und oft verlangt, besonders an Wochenenden und in Zeiten hoher Nachfrage. Die Führungen finden in regelmäßigen Abständen statt und dauern durchschnittlich 45 Minuten. Der Kalender kann je nach Jahreszeit variieren; die aktuellen Zeiten findest du auf dem offiziellen Buchungsportal. Ein großer Teil des Weges ist überdacht, daher finden die Besichtigungen auch bei Regen statt. Gruppen bestehen in der Regel aus maximal 25 Personen. Im Inneren des Geländes gibt es derzeit keine Toiletten.

Tickets und Preise

Tickets können online über die offiziellen Kanäle oder vor Ort bis zur Auslastung gekauft werden. Die Preise können variieren; als Richtwert gilt häufig: Vollpreis etwa 6 €, ermäßigt (Kinder) 4 €, mit Freikarten für die Jüngsten. Die Trentino Guest Card bietet Ermäßigungen. Für Gruppen und Schulen gelten besondere Bedingungen; organisierte Gruppen buchen in der Regel im Voraus zu einem eigenen Tarif. In einigen Jahreszeiten gibt es auch ein Kombiticket mit anderen nahegelegenen Attraktionen. Prüfe vor dem Kauf immer Preis, Verfügbarkeit und Stornierungsbedingungen.

Parken

Der Eingang zur Schlucht befindet sich in der Nähe der Via Ponte Alto, neben dem Restaurant La Gnoccata. In der unmittelbaren Umgebung gibt es nur wenige Parkplätze. Eine bequeme Option ist das Parken beim Sportzentrum Cognola (Via Ponte Alto) und ein etwa zehnminütiger Fußweg die Straße hinunter. Die Zufahrtsstraßen können eng sein: Fahre vorsichtig und erwäge öffentliche Verkehrsmittel, wenn viel Betrieb herrscht. Einige Navigationsgeräte zeigen auch die Via alla Cascata als hilfreichen Orientierungspunkt an. Folge in jedem Fall der Beschilderung und komme ein paar Minuten vor Beginn deiner Führung an.

Anreise

Vom Zentrum Trients ist die Schlucht etwa 5 km entfernt. Mit dem Auto erreichst du sie über die Via Venezia oder die Via Bassano in 10–15 Minuten, je nach Verkehr. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln kannst du Stadtbusse nach Cognola nehmen (Linie 9, gelegentlich auch 10) und dann etwa zehn Minuten zu Fuß gehen, oder die Überlandlinien aus Trient und Pergine nutzen, die in der Nähe halten (z. B. B103, B401, B403). Wenn du mit dem Zug ankommst, rechne insgesamt 20–30 Minuten mit Wartezeit und Busfahrt. Der Eingang und die Ticketkasse befinden sich direkt neben dem genannten Restaurant: der Zugang erfolgt durch ein gut sichtbares Tor.

Kontakt&Anfahrt

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38121 Trento , Italy

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