Die Ausstellung „Sebastião Salgado. Ghiacciai“

Im Mart in Rovereto und im MUSE in Trento

In Salgados Gletscher-Fotografien sind keine Menschen zu sehen. Und dennoch sprechen sie über die Menschen und zu den Menschen. Es ist der Schrei des Gletschers, der uns auffordert, über die heutigen ökosozialen Veränderungen nachzudenken.

Im Internationalen Jahr der Erhaltung der Gletscher präsentiert das Trentino mit Ghiacciai (Gletscher) das jüngste Projekt von Sebastião Salgado. Eine diffus konzipierte Ausstellung, deren Schauplätze drei große Trentiner Kultureinrichtungen sind: das Trento Film Festival, und die Museen Mart und MUSE.


TITELBILD: Un’antica morena glaciale, Disappointment River, Parco nazionale e riserva di Kluane, Canada, 2011 - © Sebastião Salgado/Contrasto
BILD UNTEN Gli iceberg sono pezzi di ghiacciaio che si staccano e vanno alla deriva nel mare. Isole Sandwich Australi, 2009 -  © Sebastião Salgado/Contrasto

Salgados Gletscher-Fotos in Rovereto und Trento

Gletscher-Betrachtungen aus drei verschiedenen Blickwinkeln

Anreger des Projekts ist das Trento Film Festival, das eine Aufnahme Salgados für sein Plakat des 73. Festival, das vom 25. April bis 4. Mai 2025 in Trento stattfindet, ausgewählt hat.

Die von Lélia Wanick Salgado kuratierte Fotoausstellung verteilt sich zwischen Rovereto und Trento: das Mart in Rovereto stellt bis zum 21. September 2025 mehr als 50 groß- und extragroßformatige Fotos aus, die im unverwechselbaren Schwarz-Weiß-Stil des brasilianischen Fotografen Gletscherimpressionen aus aller Welt zeigen.

Im MUSE dagegen ist bis zum 11. Januar 2026 eine große site-spezifische Installation zu sehen, bestehend aus Fotografien, die Salgado im kanadischen Kluane National Park and Reserve aufgenommen hat. Begleitveranstaltungen sind die Ausstellung Dal ghiaccio a noi (Vom Eis bis zu uns) und zahlreiche über das Jahr 2025 verteilte Initiativen und Events.

Salgados Gletscher-Fotos in Rovereto und Trento

MART

 

 

Die Salgado-Ausstellung im Mart 

Auf einem blauen Hintergrund prangen über 50 groß- und extragroßformatige Fotos, die größtenteils unveröffentlicht sind und extra für diesen Anlass ausgewählt wurden. Sie erzählen die Geschichte der Gletscher auf einer Reise in Schwarz und Weiß zu den kältesten Orten der Erde, von der Antarktischen Halbinsel bis Kanada, von Patagonien bis zum Himalaya, von Südgeorgien bis Russland.

Endlose Landschaften, in denen der Mensch nur selten auftaucht, z.B. als winziger Zuschauer auf einem Boot in weiter Entfernung. Protagonisten der Bilder sind riesige Eisflächen, die kolossal wirken und dennoch eindringlich auf ihre Fragilität hinweisen.

Salgados Ausstellung im Mart ist ein visuelles Tribut an diese Landschaften, und eine Aufforderung des Künstlers, über das Leben, den Schutz der Ökosysteme und über respektvolles, verantwortungsbewusstes Verhalten nachzudenken. Über eines der dringlichsten Themen unserer Zeit, den Klimawandel.

Der Besuch der Ausstellung im Mart, bei dem man in eine Welt aus Eis eintaucht, findet seinen Abschluss in einem Videosaal, wo eine Auswahl von Filmen zum Thema gezeigt wird. Sie eröffnet mit Icemeltland Park von Liliana Colombo (Italien/Großbritannien, 2020, 40'), der beim Festival 2021 mit einer besonderen Erwähnung der Jury ausgezeichnet wurde. Ein Vorgeschmack auf das Trento Film Festival, das vom 25. April bis 4. Mai 2025 in Trento stattfindet.

Salgados Gletscher-Fotos in Rovereto und Trento

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MUSE

 

 

Die Salgado-Ausstellung im MUSE

Die große site-spezifische Installation nutzt den zentralen Raum der „Großen Leere“, der nach Vorstellung des Architekten Renzo Piano das pulsierende Herz des Museums darstellen soll. Das MUSE in Trento beherbergt bis zum 11. Januar 2026 die im Kluane National Park and Reserve in Kanada aufgenommenen Gletscher-Bilder Salgados.

Die Reise in die Welt der Gletscher im MUSE lässt sich dann fortsetzen mit der Ausstellung Dal ghiaccio a noi. Le ricerche MUSE sui ghiacciai nell’Antropocene (Vom Eis bis zu uns. Die Forschungen des MUSE zu den Gletschern des Anthropozän), die bis zum 9. November 2025 in den Räumlichkeiten des Spazio Agorà zu sehen ist.

Zudem hat das Museum, in der Absicht, auf das Thema der Fragilität der Gletscher und ihrer wichtigen Rolle als Indikatoren des globalen Klimawandels aufmerksam zu machen, im Laufe des Jahres 2025 ein reichhaltiges Rahmenprogramm organisiert: von einer Filmreihe zum Thema über Gespräche mit Forschenden, Fortbildungskursen für Lehrkräfte und journalistische Lehrgänge bis hin zu Theateraufführungen. Für die Kleinsten gibt es Initiativen wie MUSE Fuori Orario oder Familienfeste mit Aktivitäten rund um das Thema Gletscher.

Eine abschließende Etappe der Gletscher-Reise gibt es in Predazzo, wo das Museo geologico delle Dolomiti (Geologischen Museum der Dolomiten) „Un Suono in Estinzione“ (Ein sterbender Klang) veranstaltet. Es handelt sich um eine experimentelle Forschungsinitiative zur Beobachtung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Gletscher, die auf innovative Weise Kunst und wissenschaftliche Forschung zu Klanganalysen verbindet.

Ja, eben: L’Urlo del ghiacciaio (Der Schrei des Gletschers).

 

BILD UNTEN: Un’antica morena glaciale, Disappointment River, Parco nazionale e riserva di Kluane, Canada, 2011 - © Sebastião Salgado/Contrasto

Salgados Gletscher-Fotos in Rovereto und Trento

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Veröffentlicht am 29/04/2025