Frühlingserwachen in den Naturparks: Von Flora zu Fauna

Von Frühling bis Sommer erblüht im Trentino eine farbenfrohe Flora und die Tierwelt erwacht zum Leben. Wie zarte Pinselstriche erstrahlen dann verschiedenste Farben auf den grünen Wiesen: die Apfelplantagen im Val di Non, Rhododendren und Orchideen im Val di Fiemme und die Trollblumen auf dem Monte Baldo

Frühlingserwachen in den Naturparks: Von Flora zu Fauna  #1
Frühlingserwachen in den Naturparks: Von Flora zu Fauna #1
Frühlingserwachen in den Naturparks: Von Flora zu Fauna  #2
Frühlingserwachen in den Naturparks: Von Flora zu Fauna #2
Frühlingserwachen in den Naturparks: Von Flora zu Fauna  #3
Frühlingserwachen in den Naturparks: Von Flora zu Fauna #3

Im Frühling bleibt im Trentino das Erwachen der Natur nicht unbemerkt: Eine Farbenexplosion, die in wenigen Wochen die Landschaft neu belebt und langsam bis zum Sommer höher in die Berge auf die Almen wandert, zeichnet das Gebiet. Beim Wandern oder Radfahren durch die Täler des Trentino erfreut sich die Nase am intensiven Duft und die abwechslungsreichen Farbenspiele werden zum Augenschmaus. Abwechselnd leuchten sie in den unterschiedlichsten Farben, manchmal eher blass und manchmal intensiv: gelb, blau, weiß oder ein Hauch von Rot. An diesem farbenfrohen Erwachen sind Tausende von Blumenarten beteiligt, die auf den alpinen Wiesen und Almen empor sprießen.

Die Eröffnung dieses "Blumenkalenders" beginnt mit den Obstpflanzen am Fuße der Täler und an den Hängen bis zu einer Höhe von 500 Metern. In den Folgemonaten schließen sich langsam die höher gelegenen Gebiete an, jede mit ihrer eigenen typischen Pflanzenart: Von der Gänseblümchen über die Butterblume bis hin zur wilden Orchidee. Zwischen Juni und Juli erreicht die Blüte dann die 1.500 Meter hohen Weiden. Diese werden mit besonders auffälligen Blumen, wie der Trollblume, dem Rhododendron, der duftenden Nigritella und dem Enzian bedeckt. Viele dieser Blumenarten sind sehr selten und dürfen nicht gepflückt werden; andere dürfen mit maximal fünf Stängeln pro Person mitgenommen werden.

 

Die Apfelblüte im Val di Non

Wenn sich der Frühling nähert, vollzieht sich eine schnelle Verwandlung: in nur wenigen Tagen wird das Val di Non (Tal der Äpfel) von einer grünen Fläche zu einem weiß-blassrosa Panorama. Sobald die Sonnenstrahlen die Apfelbaumplantagen erwärmen, füllen Scharen an kleinen Blumen das Tal mit ihren zarten Farben und ihrem Duft. Das Aufblühen der Apfelbäume Ende April bietet ein einzigartiges Naturschauspiel, das sich dank des ausgezeichneten Wegenetzes bei einer Wanderung oder Radtour bestaunen lässt.

Dank der Initiative "Adotta un melo" (Adoptieren Sie einen Apfelbaum) erfahren Interessierte auf den Obsthöfen zur Blütezeit die traditionsreiche Geschichte der "Berg"-Apfelanbautechniken und können Pate eines Baums werden. Der Bauer kümmert sich um den Baum, bis der Pate im Herbst ins Val di Non zurückkehrt, um die Früchte zu ernten und mit nach Hause zu nehmen. Der Preis für den Aufenthalt an zwei Wochenenden (einer im Frühjahr und einer im Herbst) beträgt 130 Euro pro Person und bietet sich hervorragend als originelle Geschenkidee an. Mehr Informationen dazu finden Interessierte unter www.adottaunmelo.com.

 

Mit dem Trenino durch die blühende Gebirgslandschaft

Ab Samstag, den 14. April, können Geschichts- und Blumenliebhaber mit dem Trenino dei Castelli durch die blühenden Apfelplantagen fahren und so einen Tag lang in die Natur und die Landschaft eintauchen. Gleichzeitig lernen sie vier der bedeutendsten und historischen Burgen des Val di Non und des Val di Sole kennen: Ossana, Caldes, Valèr und schließlich das monumentale Castel Thun. Zwischen den Stationen werden sie mit den regionalen Produkten der "Strada della Mela" (Apfelstraße) versorgt.

An einigen Sonntagen gibt es ein spezielles Angebot für Familien: In den einzelnen Schlössern werden Workshops angeboten, animierte Geschichten gezeigt und eine Schatzsuche für die ganze Familie organisiert. Eine Buchung ist erforderlich. Weitere Informationen gibt es von Agenzia Viaggi Guidavacanze; Tel. 0463 423002 - info@guidavacanze.it.

 

Seltene Alpenblumen entdecken

Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine tibetische Landschaft und doch handelt es sich um den nördlichsten Teil der Brentadolomiten zwischen Val di Non und Val di Sole. Diese große und wenig bekannte Hochebene heißt Pian della Nana und ist für Geologen, Paläontologen und Botaniker ein einzigartiger Beobachtungsplatz. Am Fuße des Monte Peller befindet sich ein grünes Amphitheater, das von Dolomitfelsen und Intrusionen von rötlichem Gestein eingerahmt wird. Hier können spektakuläre Alpenblumen beobachtet werden. Es gibt 431 Arten, die zwischen Mai und August abwechselnd blühen und eine sich ständig verändernde Landschaft bieten. Die beste Zeit für einen botanischen Ausflug bietet der Juni. Übernachtet werden kann im von SAT Rifugio Peller.

Mehr als 1.000 Arten einheimischer Blumen färben auch die Wiesen des Val di Ledro. Diese Vielfalt ist einer der Gründe dafür, dass das Gebiet in die UNESCO Biosphäre Alpi Ledrensi & Judicaria aufgenommen wurde. Ein authentischer Schatz an Artenvielfalt, der jedes Jahr Liebhaber und Botaniker aus ganz Europa anzieht. Hier wachsen typische Arten der mediterranen Flora - in den Gebieten, die dem Gardasee am nächsten liegen - aber auch Edelweiß, der auf dem 2000 Meter hohen Bergrücken des Val di Concei erblüht. Die Weiden in Dromaè - eine Alm oberhalb dem Dorf Mezzolago, mit Blick auf den Lago di Ledro - sind besonders leicht zu erreichen: Die Wanderung führt entlang dem Botanischen Lehrpfad und dauert circa zwei Stunden. Auf den Hochgebirgswiesen blühen die Trollblume, unverwechselbar mit ihren intensiven gelben Blütenblättern, und andere medizinische Arten. Um sie zu sehen, kann einer der vier Routen des „Trekking delle malghe e dei fiori del Baldo“ gefolgt werden.

 

Weitere Informationen finden Interessierte unter www.ambientetrentino.it.

 

Trento, März 2018