Tamara Jones, "Save the poor image"
Boccanera Project Room
Das AE_selection-Projekt entsteht durch die Zusammenarbeit dreier Galerien aus dem Tren- tino-Südtirol mit ACADEMIAE, Youth Art Biennale, die im Sommer 2016 in Franzensfeste stattgefunden hat, wo 33 junge Künstlerinnen und Künstler aus den renommiertesten euro- päischen Kunsthochschulen ausstellten. In diesem Zusammenhang haben die Galerien Boccanera in Trient, Doris Ghetta in St. Ulrich und Alessandro Casciaro in Bozen eine eigene Auswahl von KünstlernInnen zusammengestellt, gleichsam eine über das Gebiet verteilte, koordinierte Ausstellung.
Die Boccanera Gallery in Trient zeigt die schweizer Künstlerin Tamara Janes, Studentin von Alexandra Navratil an der Hochschule für Ge- staltung und Kunst HGK FHNW in Basel, die die digitale Bilder ut für ihre Arbeiten nutzt. Sie untersucht die Bildproduktion der Gegenwart – beobachtet unser fotogra sches Verhalten, die Methoden, Kriterien und Algorithmen, nach denen Bilder im Internet geordnet und benutzt werden und setzt sie in ihrem Arbeitsprozess bewusst ein. Die Bilder, die Tamara Janes aus ihren Recherchen in Google Images, Instagram und anderen digitalen Bildarchiven schafft, sind surreale, humorvolle Kommentare oder Extrakte aus der täglichen Bilder ut.
Die Galleria Doris Ghetta präsentiert Charlotte Denamur (*1988) und Sabine Leclercq (*1989). Beide studieren bei Bernhard Rüdiger an der École Supérieure des Beaux-Arts in Lyon.
Die Galerie Alessandro Casciaro überlässt ihre Räume dem jungen kolumbianischen Künstler Santiago Reyes Villaveces (*1986). Villaveces hat sein postgraduelles Studium beim britischen Künstler Ian Kiaer am Royal College of Art.
Tamara Janes ist 1980 in St. Gallen geboren, lebt und arbeitet seit 2002 in Bern.
Save The Poor Image im Boccanera Project Room ist die erste Einzelausstellung in einer privaten Galerie.
Im Moment ist meine Absicht als Künstlerin unsere unglaubliche Produktion von Bildern, unser Verhalten gegenüber Bildern und unsere Wahrnehmung von Bildern zu kommentieren. Dafür habe ich schon Algorithmen imitiert und digitale Fehler aktiviert. Ich suche brüchige Momente in unsere Vorstellung von Fotografie und ich will das Poor Image am Leben erhalten.
Weiter mag ich surreale Situationen und Begegnung im Alltag. Ich mag das Gefühl von Wachen und Schlafen zugleich - den Halbschlaf. Ich mag es wenn die Fotografie die Wand verlässt und sich in eine Skulptur verwandelt. Ich mag es wenn Täuschungen und Simulationen meine Wahrnehmung beeinflussen. Ich mag die Momente wo Ironie passiert und ich suche stets das Merkwürdige und das Seltsame. Und ich mag immer noch die Fotografie. (Tamara Janes)
Quelle: www.arteboccanera.com