Domus contemporanea
Nach einer Idee von Vittorio Sgarbi. Kuratiert von Margherita de Pilati und Andrea VilianiWoGalleria Civica TrentoArtAusstellung
Anlässlich der Wiedereröffnung der „Villa di Orfeo“ organisiert das Mart in den Räumen der Galleria Civica von Trient die Ausstellung Domus Contemporanea.
Mit einem Ausstellungsparcours, der den normalen Rundgang umkehrt und vom Kellergeschoss hinauf ins Erdgeschoss führt – und damit die Dimension einer Ausgrabung evoziert, die ihre Funde aus dem Untergrund an die Oberfläche bringt –, dokumentiert die Ausstellung Domus contemporanea das Schaffen einer breiten und vielfältigen Auswahl von modernen und zeitgenössischen italienischen Künstlern und Künstlerinnen, deren Arbeit auf die Archäologie und die antike Geschichte Bezug genommen und sie neu interpretiert hat, nicht nur, indem sie vielgestaltige Variationen der Klassik hervorgebracht, sondern sie in ihrer Gegenwart verwurzelt und von der Vergangenheit in die Zukunft projiziert hat.
Darüber hinaus beteiligt die Galleria Civica das erste Mal vier private Galerien der Stadt, die eingeladen sind, die Arbeiten einiger der Künstler und Künstlerinnen vorzustellen, die sie vertreten.
Die Boccanera Gallery präsentiert die Arbeit von Federico Seppi; Cellar Contemporary nimmt mit David Aaron Angeli teil, Paolo Maria Deanesi Gallery mit Michele Parisi, und Studio d’Arte Raffaelli zeigt Werke von Nicola Samorì und Carlo Belli.
Die Galerien widmen ihrerseits dem Thema der Ausstellung einen Bereich in ihren Räumen, stellen so Bedeutungszusammenhänge her und würdigen mit der zeitgenössischen Ausdruckssprache die Wiedereröffnung der archäologischen Stätte von Trient.
Im Zeichen einer notwendigen und oft konfliktgeladenen Beziehung zur Erinnerung, aber auch mit Blick auf neue Betrachtungen zum Zeitgenössischen und dem historischen Erbe zeigt die Ausstellung Arbeiten von David Aaron Angeli, Francesco Barocco, Vanessa Beecroft, Carlo Belli, Luca Bertolo, Antonio Biasiucci, Bn+BRINANOVARA, Andrea Branzi, Giuseppe Canella, Giorgio de Chirico, Patrizio Di Massimo, Mimmo Jodice, Carlo Maria Mariani, Angiolo Mazzoni, Fausto Melotti, Luigi Ontani, Mimmo Paladino, Giulio Paolini, Michele Parisi, Claudio Parmiggiani, Gianni Pettena, Salvo, Nicola Samorí, Alberto Savinio, Federico Seppi, Ettore Sottsass Jr, Nicola Verlato, Francesco Vezzoli, Adolfo Wildt.
Alle Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung führen einen Dialog mit der Klassik, der auf Aneignung und Neuerfindung beruht, und neigen dazu Formen, Zeichen, Figuren und Motive der archäologischen Vorstellungswelt zu übernehmen, während sie häufig die Faszination einer Kunst und einer Kultur evozieren, die sie nur über ihre Ruinen und Fundstücke kennen.
Die Ausstellung ist überdies auch eine Hommage an die Tradition der Grand Tour genannten Kulturreise, die seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und während des gesamten 19. Jahrhunderts die wichtigsten europäischen und westlichen Intellektuellen nach Italien führte, das eine Art unermessliche Bühne einer wiederentdeckten Klassik darstellte, und erinnert daran, dass diese Reise südlich der Alpen begann.
Die Verbindung zur römischen Villa wird durch die ortsspezifische Installation Archeologia urbana des Trientiner Künstlers Federico Seppi hervorgehoben, die am Eingang der Villa positioniert ist. Ausgehend von der Tatsache, dass die Villa heute im Zentrum der Stadt liegt, inmitten von Gebäuden aus den 1970er Jahren, lädt das Werk zum Nachdenken über die Stratifikation und das Zusammenleben von Vergangenheit und Gegenwart ein, die sich überlagern und vermischt haben.
Quelle: https://www.mart.tn.it