Die Erinnerung im Eis. Archäologie des Großen Krieges auf Punta Linke
Die Eröffnung der Ausstellung findet am 4. November im S.A.S.S. - das unterirdische archäologische Gelände des früheren Stadtteils Sas in Trient - statt
Die Ausstellung, die im stimmungsvollen Rahmen des römischen Tridentums im unterirdischen, archäologischen Gelände Sas in Trient auf dem Cesare Battisti-Platz eingerichtet wurde, ist einem der höchsten Erinnerungsorte Europas gewidmet.
"La memoria nel ghiaccio. Archeologia della Grande Guerra a Punta Linke" / „Erinnerung im Eis. Archäologie des Ersten Weltkriegs auf Punta Linke “ wird am Freitag, den 4. November um 17.00 Uhr eingeweiht.
Die von Franco Nicolis kuratierte Ausstellung dokumentiert mit Fotografien und Fundstücken die Bergungsarbeiten aus dem Ortler-Cevedale-Eis der Strukturen des Ersten Weltkriegs, die von Archäologen am Standort Punta Linke auf über 3.600 Metern über dem Meeresspiegel durchgeführt wurden.
Bei dieser Gelegenheit wird an den leitenden Archäologen Gianni Ciurletti erinnert, dem der Konferenzraum des S.A.S.S gewidmet wird. An der Veranstaltung nehmen der Provinzrat für Kultur Mirko Bisesti, der Superintendent für das kulturelle Erbe Franco Marzatico, der Direktor des Amtes für archäologisches Erbe Franco Nicolis und Maurizio Vicenzi, Direktor des „Pejo 1914-1918 Museum“ teil. Während des Schuljahres schlagen die Bildungsdienste der Superintendenz einen spezifischen Bildungsweg zum Thema Archäologie des Ersten Weltkriegs vor, der sich an Grund- und Mittelschulen richtet
Die Ausstellung ist bis zum 7. Mai 2023 von Dienstag bis Sonntag von 9-13 / 14-17.30 Uhr geöffnet.
Realisiert vom Amt für das Archäologische Erbe der Superintendenz für das kulturelle Erbe der Autonomen Provinz Trient in Zusammenarbeit mit dem Museum "Pejo 1914-1918. Der Krieg vor der Tür " zeichnet die Ausstellung anhand von Bildern, begleitet von kurzen Texten, die Phasen der Forschung nach, die von einer multidisziplinären Gruppe von Archäologen, Geologen, Bergführern, Restauratoren und freiwilligen Mitarbeitern in Punta Linke auf 3629 Metern in der Gruppe des'Ortles-Cevedale, an der Front des Ersten Weltkriegs, durchgeführt wurden.
Der Rückgang der Gletscher infolge der klimatischen Veränderungen der letzten Jahre, hat nach hundert Jahren die Station einer Seilbahn an die Oberfläche gebracht, die von den Österreich-Ungarn gebaut wurde, um Cogolo di Pejo mit Punta Linke, Cima Vioz und die Postierungen auf die „Coston delle barache brusade“ im Herzen des Forni-Gletschers zu verbinden und die Versorgung an einer der höchsten Stellen der Front zu sichern
Im Ort wo die Seilbahnstation mit dem Motor und der mechanischen Werkstatt für ihre Wartung untergebracht war, sowie der Tunnel, welcher dreißig Meter in den Permafrost gegraben war und sich zum Gletscher hin öffnete, wurden an der vom Eis gut erhaltenen Stelle ans Licht gebracht.
Neben den Fotografien befindet sich eine Auswahl von Artefakten, die bei den Untersuchungen vor Ort gefunden wurden, darunter einige Überschuhe aus Roggenstroh, die von Soldaten während des Wachdienstes getragen wurden, um den sehr kalten Temperaturen standzuhalten. Handschuhe, Fäustlinge, Steigeisen und Schutzbrillen, um sich vor der Kälte, den Sonnenstrahlen und vor dem Schnee und Eis zu schützen. Andere Objekte erzählen die Geschichte des Alltags unter extremen Bedingungen innerhalb der Arbeitsstation, wie etwa die Werkstattwerkzeuge für den Betrieb des Motors und für dessen Wartung. Außerdem sind einige Einrichtungsgegenstände aus dem persönlichen Bereich des Militärs zu sehen, darunter eine Postkarte und eine Keramikpfeife.
Der mit wissenschaftlicher Methode durchgeführte Eingriff auf Punta Linke ermöglichte es, den Kontext zu sichern und die bestmögliche Bergung von Artefakten zu gewährleisten, die jetzt aus dem Eisschild ausgebrochen sind und Plünderungen und Verfall ausgesetzt sind. Auf diese Weise war es möglich, einen Besuchsplan mit großer emotionaler Wirkung zu erstellen, der den physischen Kontakt mit der Umgebung und mit den Materialien ermöglicht, welche die Entfaltung dieser dramatischen Ereignisse miterlebt haben.
Die Stätte, die sich in der Nähe der Berghütte Mantova al Vioz in der Gemeinde Peio befindet, wurde tatsächlich „musealisiert“ und kann seit 2014 in den Sommermonaten besichtigt werden. Die Struktur wurde angemessen restauriert und jedes Jahr werden im Zusammenhang mit der Öffnung für die Öffentlichkeit alle Funde sorgfältig restauriert und genau an die Stelle gebracht, an der sie sich zum Zeitpunkt der Aufgabe befanden.
Vor einigen Monaten wurde der Motor der Seilbahn komplett mit Teilen an seinen ursprünglichen Standort verlegt und dank eines gemeinsamen Schutz-, Konservierungs- und Schulungsprojekts wieder aufgebaut, an dem die Gemeinde Peio, die Experten des „Pejo 1914- 1918. Der Krieg vor der Tür ", die Studenten und Lehrer des Technischen, Ökonomischen und Technologischen Instituts" A.C. Pilati“ von Cles teilgenommen haben. Die Verlagerung des Motors stellt eine wichtige Integration des Aufbaus dar, die dem Besucher ein leichteres Ablesen der in der Station vorhandenen Instrumente ermöglicht und das Verständnis ihrer Funktionsweise erleichtert.
Der Titel des Konferenzraums des S.A.S.S. beabsichtigt, die rechte Anerkennung für die Figur von Gianni Ciurletti, Archäologe und Superintendent für das archäologische Erbe der Autonomen Provinz Trient bis 2008, zu sein.
Erinnerung im Eis. Archäologie des Großen Krieges auf Punta Linke
4. November 2022 – 7. Mai2023
S.A.S.S. unterirdische archäologische Gelände des früheren Stadtteils Sas
Trient, Cesare Battisti-Platz
Informationen
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Soprintendenza per i beni culturali
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www.cultura.trentino.it/Temi/Archeologia
(Quelle: Ufficio stampa Provincia autonoma di Trento )