Skitourengehen? Eine Reise

Abenteuer, Erkundung und Freiheit: die Rückkehr zu den Ursprüngen vieler Begeisterter

Alpiner Skilauf, Ski Nordisch, Skibergsteigen… aber am Anfang war es einfach nur „Ski“, die uralte, aus Norwegen importierte Technik zur Fortbewegung auf dem Schnee. Das ursprüngliche Skilaufen diente dem Reisen, bis es am Ende des 19. Jahrhunderts in den Alpen ankam und zur Freizeitbeschäftigung wurde.

Es gab keine Seilbahnen, man stieg zu Fuß auf und nutzte dazu die Technik der nordischen Militärs und Jäger, die so Dutzende von Kilometern am Tag zurücklegen und Pässe und Täler durchqueren konnten, die sie ohne Ski niemals hätten erreichen können.

Die Ursprünge des Skitourengehens

Am Anfang waren es die Engländer…

Bergsteigen und Ski, durch die Verbindung dieser zwei Worte öffneten sich die Tore des Gebirges im Winter: Abenteuer, Freiheit, Erkundung, Eroberung, aber vor allem die Schönheit einer noch unbekannten weißen Welt.

Dieselbe große Faszination eroberte die ersten englischen Touristen – es war das Jahr 1864 – die von einem Schweizer Hotelier gegen Ende des Sommers eingeladen wurden, den Winter in den Alpen zu verbringen: „Ihr bezahlt mich nur, wenn das Wetter gnädig ist“, war die Antwort. Es folgte eine von Sonne gesegnete Saison und die Geburt – aus einer sehr modernen Wette, „Zufrieden oder Geld zurück“ – des Wintertourismus.

Die Ursprünge des Skitourengehens

Die Seilschaften von Bonatti und Detassis

Die englischen Touristen kehrten zurück, um die Wintersonne in den Bergen zu genießen, und viele andere folgten ihnen. Und die abenteuerliche Dimension des Skilaufens dauerte noch lange an: „Il raid bianco di Walter Bonatti“ (Die weiße Expedition des Walter Bonatti) betitelte der Corriere della Sera am 31. März 1956 die Erzählung von der Alpenüberquerung auf Ski durch eine Seilschaft unter Führung des lombardischen Bergsteigers.

Eine Idee, die im Schnee von Madonna di Campiglio geboren und zur Herausforderung mit einer zweiten Seilschaft wurde, unter Führung des Trentiners Bruno Detassis: eine über 1.200 Kilometer lange Reise über die Alpenhänge mit 73.000 Höhenmetern. Sie brachen am 16. März von Tarvisio auf und kamen am 18. Mai am Col di Nava an, wobei sich die beiden Gruppen in der Zwischenzeit vereint hatten.

Das ist die Geschichte des Skibergsteigens. Und deshalb ist das Skitourengehen in der Epoche der Seilbahnen ein Zurück zu den Ursprüngen für alle diejenigen, die von Abenteuer und Freiheit träumen, weit ab von präparierten Pisten und überfüllten Strecken.

Die Ursprünge des Skitourengehens

Bergsteigen „mit fairen Mitteln“

Eine Reise, die oft den sommerlichen Wegen folgt, um zu entdecken, wie der Schnee die Landschaft verwandelt und wie die Ski die Entfernungen „by fair means“ verringern (um die Worte des englischen Bergsteigerpioniers Albert Frederick Mummery zu gebrauchen), d. h. wenn man sich dem Berg „mit fairen Mitteln“ stellt: das Vergnügen der Abfahrt, das man sich durch die Anstrengung des Aufstiegs verdient hat.

Und außerdem stellt sich die Frage der Sicherheit, denn mit der Zunahme der Anzahl der Skitourengeher hat sich auch die Vorsorge weiterentwickelt: die Lawinenvorhersage (ist immer zu beachten), die Artva Geräte zur Suche nach im Schnee Verschütteten (stets mit sich führen und vor allem lernen, sie zu bedienen) und die immer eingehendere Kenntnis, wie sich der Schnee im Laufe des Tages und der Jahreszeit verändert, denn ein guter Skitourengeher ist in der Lage, die sicherste Spur am Hang zu erkennen und zu verzichten, wenn das Risiko zu groß wird.

Rifugio Rosetta Giovanni Pedrotti

Skitourengehen – alle Routen im Trentino

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Veröffentlicht am 16/11/2021